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von
Michel Houellebecq
aus dem Französischen
von Leopold Federmair
Bearbeitung und Regie: Martin Zylka
Produktion: WDR 2000/ca. 70'
Michel
ist EDV-Fachmann, er führt ein unspektakuläres,
gleichförmiges Alltagsleben, das sich insbesondere durch
das Fehlen von Bindungen und einer fortgeschrittenen inneren
Erstarrung auszeichnet. Sein Dasein ist extrem, es findet
jenseits von Glück und Unglück statt, ein Umstand,
der - wie der Autor glaubt - nicht wenig mit der Sexualität
unserer Tage zu tun hat.
"Ausweitung der Kampfzone", erschienen 1994 in Frankreich,
hat ebenso wie der nachfolgende Roman "Elementarteilchen"
(1998) in kürzester Zeit und über Frankreichs Grenzen
hinweg viel Aufsehen erregt. Seine Kunst, der gesellschaftlichen
Welt das Stethoskop an die Brust zu halten und ihre Krankheiten
zu diagnostizieren, erinnert an Sartre und die Ekelbestände,
die jener im menschlichen Dasein ausfindig machte, an Camus
und seinen "Fremden" mit Namen Merseault, der sich und der
Welt gegenüber gänzlich entfremdet ist, auch in
der Nachfolge Célines und dessen apokalyptischer Sichtweise
wird er von der französischen Literaturkritik gesehen.
Houellebecq stellt dem Existentialismus das Motiv der Sexualität
an die Seite und vermittelt ein düsteres und vernichtendes
Urteil. Die allein um ihrer selbst willen praktizierte Sexualität
ist der Grund für den narzisstischen Ausverkauf des Subjekts,
für den gänzlichen Verlust an Liebe, aber auch für
die äußerste Form der Bindungslosigkeit und Vereinzelung.
Bewusst geht es um den durchschnittlichen Normalbürger
mit fester Stelle und einem regelmäßigen Berufs-
und Freizeitleben, zwischen deren Fugen der unspektakuläre
Erschöpfungszustand durchschimmert.
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