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von
Stanislaw Lem
aus dem Polnischen
von J. Zimmermann-Gröllheim
Regie: Friedhelm Ortmann
Produktion: WDR 1973/54'
Wahnsinn
aus höchstem Kalkül, Wahnsinn eines überbegabten
Wissenschaftlers ist ein Thema, das seit E. A. Poe und "Golem"
zu großen Visionen in Literatur und Film geführt
hat. Die Bestürzung und Faszination, die von diesem Hörspiel
ausgehen, beruhen auf der Anschaulichkeit, mit der ungeahnte,
aber theoretisch mögliche Perspektiven der Hirnforschung
eröffnet werden. Lymphater untersuchte die Neurologie
von Insekten. Besonders einige rote Ameisen zeigten in völlig
ungewohnter Lebenssituation ein Wissen a priori, wie es im
selben Prozentsatz bei telepathisch begabten Menschen vorkommt.
Er entdeckt, dass bei einer Verbindung von gerinnendem Eiweiß
außersinnliches Wissen entsteht. Die Evolution konnte
diesen Weg nicht gehen, denn gerinnendes Eiweiß bedeutet
Tod. Lymphater aber konstruiert aufgrund dieser Entdeckung
eine Maschine, die nicht zu lernen braucht, die sofort alles
über die Erde und über das Sonnensystem weiß.
Aber er vernichtet dieses nächsthöhere Wesen der
Evolution wieder, weil es den Menschen gegenüber nicht
anders empfindet als wir gegenüber Vorzeitskeletten.
Und nun blättert er seit 30 Jahren die Fachzeitschriften
durch, ob jemand auf denselben Weg verfällt. Im Prinzip
könnte ihn jeder Wissenschaftler gehen.
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