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Drei
Totengesänge für das Kosovo
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von Ismail Kadaré
aus dem Französischen
und Bearbeitung: Falk Peter Weber
Regie: Klaus Wirbitzky
Produktion: WDR 2000/ca. 75'
Niemand
dachte an Krieg, wenn die Berge des Kosovo unter dickem Schnee
versunken waren. Doch wenn die Frühlingssonne das schützende
Eis zum Schmelzen brachte, sank auch in den Herzen der Einwohner
die Hoffnung auf Frieden. Im Frühling des Jahres 1389
tauchten Gerüchte über eine drohende Invasion der
türkischen Truppen in den Stadtgesprächen auf. Die
albanischen, serbischen und bosnischen Prinzen und Fürsten,
seit jeher einander hassend, seit jeher zutiefst verfeindet,
schlossen sich zusammen und zogen zum Amselfeld, um den Balkan
vor Sultan Murad Khan und dem türkischen Halbmond zu
verteidigen. Von einer Rauchwand getrennt lagen sich die feindlichen
Truppen zunächst eine Nacht lang gegenüber, um im
Morgengrauen aufeinander los zu stürmen. Der albanische
Dichter Ismail Kadaré blickt in die Zelte beider Lager,
schildert die Todesangst des Sultans, die Sorgen seines Sohnes
und die übermütigen Feiern des christlichen Balkan-Bundes.
Er erzählt, was im Dunkel der Geschichte liegt, vor über
600 Jahren geschah und doch bis in die heutige Zeit dazu beiträgt,
dass die Menschen dieser Region keinen Frieden finden: die
Schlacht auf dem Amselfeld und die Flucht derer, die dort
keine Lieder mehr singen wollten.
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