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Joseph und seine Schwester

von Rudolf Herfurtner
Regie : Walter Wippersberg
Produktion: BR/WDR 2000


Teil 1/40'


Man kennt die Geschichte von Joseph, dem Sohn Jakobs, aus der Bibel: Joseph, der elfte von zwölf Söhnen, wird von seinen Brüdern verkauft und bringt später seiner ganzen Familie Glück. Kaum jemand aber kennt die Geschichte von Dina, Josephs Schwester. Sie ist das dreizehnte Kind Jakobs und außerdem Josephs Vertraute, seine Begleiterin in der Kindheit, sein Schutzengel.
Joseph wächst unter den Hirten in Kanaan auf. Aber anders als seine Brüder, die dem Wetter trotzen und mit Berglöwen kämpfen, geht er lieber ins Frauenzelt und hört Geschichten und Traumdeutungen. Sein Vater liebt ihn sehr und zieht ihn seinen Brüdern vor. Die hassen Joseph, wollen ihn loswerden und werfen ihn in einen trockenen Brunnen. Dort findet ihn ein Kaufmann, der ihn als Sklave an Potiphar in Ägypten verkauft. Doch Joseph ist begabt. Er kann mit seinem Gesang die Traurigkeit vertreiben und hat bei der Arbeit eine glückliche Hand - es gelingt ihm einfach alles. Josephs besondere Fähigkeiten bleiben auch Potiphar nicht verborgen. Er macht ihn zum Herrn über sein Haus. Aber Joseph ist damit noch nicht zufrieden. Er geht - trotz der Warnungen des Wächters - durch die "Rote Tür", die einzige verbotene Tür im Hause Potiphars. Sein Vergehen wird entdeckt, und Joseph landet im Gefängnis.

Teil 2/40'


Das Träumen, das Joseph früher oft geschadet hat, hilft ihm am Hofe des Pharaos. Der Träumer wird zum Traumdeuter, zum Berater und schließlich zum Wohltäter des Volkes. Er allein kann die merkwürdigen Träume des Pharao deuten und so das ganze Land vor der Hungersnot bewahren. Und so ist es am Ende der in seinem Land tot geglaubte, verstoßene Joseph, der seinen eigenen Brüdern, die den Pharao um Getreide bitten, das Leben rettet. Zuerst muss Joseph aber noch ein Gefühl besiegen, das er lange Zeit in sich getragen hat: den Wunsch nach Rache. Wer weiß, ob er seinen Brüdern am Ende hätte vergeben können, wenn er nicht so viel Zeit im Frauenzelt verbracht hätte. Wer weiß, ob er denen das Leben geschenkt hätte, die ihm seins einst nehmen wollten, wenn in Gedanken nicht immer Dina an seiner Seite gewesen wäre - Dina, seine Schwester, seine Begleiterin in der Kindheit, sein Schutzengel.

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