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von
Don DeLillo
aus dem Amerikanischen
von Frank Heibert
Bearbeitung und Regie:
Leonhard Koppelmann
Produktion: WDR/HR
2000/ca. 60'
Michael
Majeski bricht zu einer gewöhnlichen Geschäftsreise
auf, die nach Valparaiso, Indiana, führen soll. Doch
dann wird daraus eine Irrfahrt, die in Valparaiso, Chile,
endet und die ihn zum Medienstar einer Geschichte befördert,
die um die Erde geht.
Fortan ist sein und das Leben seiner Frau Livia Gegenstand
von Talkshows, Interviews, Dokumentarfilmen, ein Buch wird
geschrieben und die Website verzeichnet wöchentlich fünftausend
Besucher. Selbst von der Medienpräsenz hingerissen, zitiert
Livia die Worte ihres Mannes vom Bildschirm, die wiederum
vom Papagei wiederholt werden.
Die freiwillige Umwandlung ihres Lebens von der Banalität
des Alltags zur öffentlichen Besonderheit ihres Daseins
wird von Don DeLillo nicht ohne kritischen Blick auf die eifrige
Kunstfertigkeit der Massenmedien geschildert. Erzählt
wird von der Eigendynamik öffentlicher Preisgabe, die
beständig nach mehr intimer Auskunft verlangt, bis schließlich
auch die Figuren danach verlangen; von der Macht des öffentlichen
Blicks, die Identität sowohl auflöst als auch neu
erfindet; von radikaler Selbstentfremdung. Gefragt wird danach,
welcher Art der Verlust ist, der mit der vermeintlichen Aufdeckung
einhergeht.
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