Ich erwache an einem Dienstagmorgen
wie üblich gegen neun Uhr, aber heute ist etwas anders.
Die Menschen auf der Straße gehen schweigend vorbei
- Stille. Überall der Geruch von alten Männern.
Auf der Straße fließen langsam Bäche von
Kot und Urin. Gespeist aus den Gullys der Straße. Die
Vorbeigehenden scheinen nichts bemerken zu wollen. Die Exkremente
fließen ungehindert durch die Stadt. An den steilen
Stellen bleiben größere Stücke liegen und
bilden Staudämme. Ich mag Staudämme. Früher
habe ich auch immer Staudämme gebaut, wenn ich fließendes
Wasser gesehen habe, aber wieso ist nirgendwo Toilettenpapier
zu sehen? Verwundert gehe ich einkaufen. Beim Bäcker
hole ich mir ein Landbrot und im Supermarkt Milch. Der Rückweg
ist schwierig, die Bäche sind stärker geworden und
die Straße wird zum Fluß. Es stinkt bestialisch.
Ich schaue ein wenig dem Treiben zu, da bricht die Straße
auf und Knochen, Schädelteile, da ein Unterkiefer und
ein zertrümmertes Becken quellen auf die Oberfläche,
um sogleich weggespült zu werden. Plötzlich ist
alles voller Knochen und Leichenteile. Halb verweste Kadaver
werden aus dem Erdreich freigegeben. An dem Gehweg angeschwemmte
Leichen werden sofort von Fliegen besetzt. Als ich versuche
die erst beste Leiche mit einem langen Oberschenkelknochen
umzudrehen, damit ich das Gesicht sehen kann, ich möchte
zu gerne wissen, wer da so rumliegt, zerfällt sie in
mehrere Teile und aus den Bruchstellen wabern , dicke weiße
Maden. Sie fließen aus dem Stumpf wie Blut und aus den
Augenhöhlen schauen mich zwei Mäuse an. Sieht irgendwie
lustig aus mit den Mäusen - ich muß grinsen. Ein
Passant stößt mich zur Seite, kniet nieder und
beginnt leidenschaftlich die Leiche zu küssen, wobei
mehrere Teile des Gesichts abfallen. Kopfschüttelnd erreiche
ich den Hauseingang, meiner Wohnung. Durch das Fenster sehe
ich die Fußgänger, sie stehen nackt am Straßenrand,
springen in die Bäche aus Urin und bewerfen sich mit
Kotstücken, die sie im Strom fangen. Weiter links eine
Gruppe bewirft sich mit faulem Fleisch, welches auf der Straße
dumpf aufschlägt. Eine Frau aus dem Reisebüro läuft
nackt auf die Straße, schlitzt sich mit einem großen
Brotmesser den Bauch auf, legt ihre herausquellenden Gedärme
über einen Pfosten und läuft die Straße hinab.
Nach ein paar Metern, ungefähr vier, reißt der
Darm aus dem Leib und mit einem hysterischen Lachen verendet
sie ausdrucksstark. Der Kioskbesitzer steht am Rand und sieht
dem Treiben onanierend zu. Irgendwas ist heute anders. Ich
habe Angst, bin starr vor Grauen. Um wieder zu Sinnen zu kommen,
hacke ich mir einen Finger ab und stecke ihn mir in den Mund
- als Beißkeil. Das Blut strömt aus der Wunde.
Ich weiß nicht wohin damit und schreibe deshalb polnische
Sexwitze an die Wände. Ich ärgere mich, da ich den
linken Zeigefinger abgehackt habe, mit dem rechten kann ich
viel besser schreiben. Blutgeschriebenes hat eine besondere
Ausdruckskraft. Mir fallen aber nur Witze ein. Obwohl ich
die Witze alle schon kenne, muß ich lachen, lache laut
und herzlich. Den Finger habe ich mittlerweile abgekaut. Nur
noch den Fingernagel habe ich Mund,. so ein großer Nagel
hält bestimmt mehrere Tage, wenn man ihn nicht zerbeißt.
Der Pegel des Stroms auf der Straße steigt unaufhörlich,
die Gehwege sind schon überflutet. Da geht der Mond auf,
meine Blutschrift fängt an zu leuchten, zu brennen. An
den Stellen, wo eben noch das Blut war, kann ich durch die
Wände sehen. Hinter den Wänden laufen Cartoons von
Felix dem Kater, nur nicht über dem Bett, da läuft
Frau Holle. Ich hasse Felix den Kater und versuche mir mit
dem Fingerstumpf Blut ins Auge zu schmieren. Da, der Spiegel.
Ich schaue hinein und habe die Lösung. Ich schneide meine
Wangen bis zu den Ohren auf und mit dem Blut male ich meinen
Körper an. Die herabhängenden Wangen sehen albern
aus und ich nehme sie ganz ab. Wenn man die Hautlappen an
die Wand wirft, gibt es ein klatschendes Geräusch und
sie bleiben kleben. Sieht irgendwie komisch aus. Es tut auch
gar nicht mehr weh, wenn man sich an den Schmerz gewöhnt
hat und man gewöhnt sich schnell. Aus Interesse fange
ich an meinen linken Arm zu häuten, es geht nach einigen
Schwierigkeiten ganz gut. die Muskeln und das Fettgewebe habe
ich mir ganz anders vorgestellt. Die Brust schaffe ich nicht
mehr ganz zu häuten, der Blutverlust macht sich bemerkbar.
Meine letzten Gedanken sind: "Kartoffelchips, Kartoffelchips
wären schön."
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